Mit dem raschen Bevölkerungs- und Gewerbewachstum in Gebenstorf verändern sich auch die Anforderungen ans Stromnetz. Weil mehr Menschen mehr Strom brauchen, aber auch durch den starken Zubau von Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und E-Mobilität.
Aufgrund von Anschlussgesuchen und Installationsanzeigen zeichnete sich die wachsende Netzbelastung schon früh ab. Mario Schärz, Projektleiter und Ansprechpartner bei der EV Gebenstorf AG sagt: «Uns wurde schnell klar, dass wir das Netz entsprechend verstärken müssen. Wir haben deshalb in allen Transformatorenstationen Messgeräte installiert. So konnten wir die maximalen Belastungswerte ermitteln und daraus schliessen, ob genügend Leistung zur Verfügung steht.» Wo sich herausstellte, dass ein Trafokreis überlastet war, wurde mit zusätzlichen Messungen genau eruiert, welche Netzverstärkungen notwendig sind.
Es ist aber nicht nur der erhöhte Strombedarf von Wärmepumpen und E-Ladestationen, welcher das Netz belastet. Früher glich das Stromnetz einer Einbahnstrasse, der Strom floss von grossen Kraftwerken zum Endverbraucher. Heute gibt es hingegen immer mehr dezentrale, kleinere Anlagen mit unregelmässiger Stromproduktion: Solaranlagen auf Privathäusern etwa. Verbraucherinnen und Verbraucher werden zu sogenannten Prosumer.
Sie beziehen nicht nur Energie, sondern produzieren auch selbst Strom und speisen diesen zurück ins Netz. Mit der Zunahme dezentraler Energieerzeuger ist ein modernes Netz erforderlich, um diese ins Gesamtsystem zu integrieren. Denn die unregelmässige Einspeisung aus erneuerbaren Energiequellen führt zu Schwankungen im Stromnetz, welches stets eine Balance zwischen Erzeugung und Verbrauch aufrechterhalten muss, um eine stabile Stromversorgung zu gewährleisten.
Die EV Gebenstorf hat sich deshalb dazu entschieden, das Ortsnetz nicht nur punktuell zu sanieren und einzelne Kabel zu ersetzen, sondern gezielt in die Zukunft zu investieren. So wurde eine zusätzliche Transformatorenstation gebaut, weitere sind in Planung. An der Landstrasse, im Stei sowie am Büelweg wurden die netzverstärkenden Massnahmen bereits umgesetzt, es folgen Arbeiten in der Oberriedenstrasse sowie an der Aarestrasse und an der Hinterrebenstrasse / Lochmüliweg. Weitere Netzverstärkungen sind in der Brühlstrasse sowie in der Vogelsangstrasse geplant.
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